Zum Inhalt: Das Buch ist eine Zusammenfassung von allen Geschichten, die Bill Bryson in seiner Kolumne über das Leben in den USA für die britische Zeitung "Mail on Sunday" geschrieben hat. Hier geht es unter anderem um die verrückte Bürokratie der amerikanischen Einwanderungsbehörde, über den Wahnsinn des Telefonanbieters AT&T, die Kuriositäten der amerikanischen Lebensmittelindustrie und natürlich auch um Brysons "ganz normale amerikanische Familie".
Infos zum Buch: "Notes From a Big Country", Black Swan, Taschenbuch, 416 Seiten, 9,10 € | Bei Amazon kaufen
Meine Meinung: Es wurde endlich mal wieder Zeit für eine Runde Bryson-Humor. Er schafft es einfach wie kein anderer, die Kuriositäten und die Eigenheiten verschiedener Länder und dessen Menschen einzufangen und auf unheimlich witzige Art und Weise zu beschreiben.
Während die meisten anderer seiner Bücher eher Reiseromane sind, die ihm bei Roadtrips und Wandertouren folgen, ist "Notes From a Big Country" eine Zusammenfassung von Kolumnen. Diese hat er geschrieben, nachdem er nach zwei Jahrzehnten Leben in England in die USA zurückgekehrt ist. Einerseits macht das das Lesen natürlich viel schneller, denn die einzelnen Kolumnen sind sehr kurzweilig und nicht miteinander verbunden. Andererseits gibt es so natürlich auch keine wirkliche Handlung und zumindest ich war froh, danach wieder ein Buch mit einer Geschichte zu lesen, der man folgen kann.
Durch die lange Abwesenheit bekommt Bryson hier natürlich eine ganz andere Sichtweise auf sein Heimatland und dessen Eigenarten. Vieles ist ihm unbekannt und kommt ihm im direkten Vergleich kurios vor, andererseits ist er aber auch nicht völlig unbedarft, wie z.B. ein Tourist es wäre. Bereits in vorigen Büchern hat er sich ja ausgiebig mit diesem Land beschäftigt und kennt es mittlerweile sehr gut. Und doch schaffen seine Mitbürger, besonders seine neuen direkten Nachbarn, es immer wieder, ihn noch zu überraschen und häufig auch in den Wahnsinn zu treiben.
Sein Schreibstil ist wie immer satirisch übertrieben mit trockenem Humor und viel Selbstironie. Ich liebe das ja. Seine Bücher erinnern mich immer auch ein bißchen an Ephraim Kishon, dessen Bücher damals in der Schule die einzigen waren, die ich sogar freiwillig außerhalb des Unterrichts gern gelesen habe. Schön finde ich vor allem, dass er sich nicht einfach nur über "die Amis" lustig macht, wie es so viele gern tun. Sicherlich gibt es in diesem riesigen Land vieles, worüber wir alle nur den Kopf schütteln können, aber Bryson erklärt auch immer wieder, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Dadurch kann man beherzt lachen und lernt auch noch was dazu.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gern etwas über die USA lernen und sich dabei amüsieren möchte.
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