Zum Inhalt: Die 17-jährige Vesper Gold ist Tochter berühmter Eltern. Ihr Vater ist Regisseur, ihre Mutter eine Konzertpianistin - doch Vesper selbst macht eher durch ihr rebellisches Benehmen auf sich aufmerksam. Dies ist nur noch schlimmer geworden, seit sie zu ihrer Mutter nach Hamburg ziehen musste.
Doch dann stirbt ihr Vater und hinterlässt ihr einen Ring, einen Schlüssel und dazu einen seltsamen Brief, der sie vor den Wölfen warnt. Welche Wölfe er meint, erfährt Vesper schon kurz darauf, denn diese haben sich bereits auf die Jagd nach ihr gemacht. Auf ihrer Flucht trifft sie auf den kuriosen Leander Nachtsheim, der ebenfalls von den Wölfen gejagt zu werden scheint. Gemeinsam befinden sie sich plötzlich mitten in einem Abenteuer und erleben Dinge, die keiner von ihnen sich je hätte vorstellen können.
Infos zum Buch: "Grimm", Heyne Verlag, Taschenbuch, 560 Seiten, 9,99 € | Bei Amazon kaufen
Meine Meinung: Die ersten Lobgesänge zu dem Buch bin ich ja bereits losgeworden. "Grimm" konnte mich wirklich direkt schon von der ersten Seite an fesseln. Ich hatte mich damals in den ersten Sonnenstrahlen mit einem Kaffee bei Starbucks hingesetzt und wollte gemütlich schonmal ein paar Seiten lesen. Tja...der Kaffee war dann schon lang leer und ich war immer noch fasziniert am lesen. :)
Bei so einem Start habe ich ja immer die leise Befürchtung, dass das Buch seine eigenen Versprechungen nicht halten kann. Gerade bei so dicken Büchern besteht die Gefahr, dass die Spannung sich verliert. Die Befürchtung war aber größtenteils unbegründet. Zwar geht Christoph Marzi hier auch wieder ordentlich ins Detail, beschreibt Personen, Gegenstände und Orte ganz genau, und pocht auch immer wieder darauf, Vespers Gedanken und Gefühle darzustellen. Aber irgendwie ist das auch wieder passend, denn das sorgt für eine ganz komische Atmosphäre. An vielen Stellen "lebt" die Geschichte in Vespers Kopf und der Leser erlebt das so mit. Nur ganz selten hatte ich das Gefühl, dass die Handlung so unnötig verzögert wurde.
Aufgebaut ist die Geschichte in einzelne Kapitel und scheinbar auch zwei Abschnitte. Letzteres ist aber nur eine Vermutung, denn zwischen zwei Kapiteln im letzten Drittel des Buches befand sich eine leere Seite. Falls das kein Fehler des Verlags war, könnte ich mir gut vorstellen, dass so die Wendung der Handlung dargestellt wird, die an der Stelle stattfindet. Die Kapitel sind relativ lang. So lang, dass ich zwischendurch vergessen hab, dass es überhaupt welche gibt. Ich glaube, es gab insgesamt in dem Buch nur sechs oder sieben davon. Normalerweise mag ich lieber kurze Kapitel, da das meiner Meinung nach das Lesen auflockert. Hier hat man das aber gar nicht gestört.
Die Handlung läuft recht langsam an, was aber auch gut ist, weil es so unglaublich viel für Vesper zu entdecken gibt. Zum Ende hin wird es dann immer rasanter und das Ende hat mir persönlich mit am besten gefallen, denn da zeigt sich erst einmal richtig, wie viel Fantasie die Autor hat.
Obwohl die Geschichte mir schon sofort so gut gefallen hat, war ich mit Vesper als Protagonistin zuerst nicht ganz glücklich. Anfangs wirkte sie mir zu sehr wie ein störrischer Teenie. Rebel without a cause, sozusagen. Mit der Geschichte erfährt man aber auch mehr über ihre Familie und ihre Vergangenheit. Zwar fand ich sie manchmal immer noch ein bißchen unsympathisch, aber eigentlich mochte ich sie doch ganz gern. Mein persönlicher Favorit unter den "Charakteren" war aber ganz klar Edgar. Ich möchte hier nicht zu viel zu ihm verraten und sage deshalb nur ganz verzückt: Awww! <3
Ganz klare Kaufempfehlung, auch wenn man sonst weniger mit Fantasyromanen anfangen kann.
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