Mittwoch, 28. November 2012

"Edvard: Mein Leben, meine Geheimnisse" von Zoe Beck

Zum Inhalt: Hachja...als Teenie hat man es nicht leicht! Vor allem Edvard nicht, denn der ist nicht beliebt, hat keine besonders guten Noten, keine Talente und in seinen Ferien schleppen seine Eltern ihn auch noch auf einen Biobauernhof! Wie soll er denn damit Constanze beeindrucken, wenn es doch auch so coole Jungs wie Henk gibt, die in den Ferien richtig tolle Reisen unternehmen?

Doch dann wird sein Leben mit einem Schlag so viel besser, als er seinen Nachbarn, Herrn Tannenbaum, kennenlernt, der ihm Nachhilfe in den Naturwissenschaften gibt und somit hilft, seinen großen Traum zu erreichen. Denn Edvard wünscht sich nichts mehr als Astrophysiker zu werden. Aber kaum läuft mal was so richtig gut in seinem Leben, da muss Herr Tannenbaum ihn auch schon wieder verlassen. Völlig verzweifelt arbeitet Edvard an einem Plan, um seinen geliebten Nachbarn bei sich behalten zu können.

Infos zum Buch: "Edvard: Mein Leben, meine Geheimnisse", Bastei Lübbe, gebundene Ausgabe, 192 Seiten, 12,99 € | Bei Amazon bestellen

Meine Meinung: An dem Wanderbuch habe ich hauptsächlich teilgenommen, weil ich die Idee von Anendien bei Lovelybooks so mochte. Sie ließ ihr Buch wandern und wollte dafür, dass wir alle unsere Gedanken während des Lesens im Buch hinterlassen. Das finde ich so toll, dass ich mir schon überlege, auch mal eins meiner Bücher dafür wandern zu lassen. Ich hatte auch Glück, dass ich relativ weit hinten in der Liste stand und so beim lesen die Kommentare der anderen lesen konnte. Zum Teil habe ich darüber echt lauter gelacht als über das Buch selbst.

Aber auch Edvard selbst fand ich zum Brüllen komisch. Er hat einen herrlich trockenen, aber auch komplett dramatischen Humor. Dadurch ist er mir sehr ähnlich. Auch ich male mir gerne mal bei allem das Worst Case Scenario aus und je mehr ich merke, dass ich übertreibe, desto schlimmer wird's. Aber in Edvards Fall bleibt ihm auch oft gar nichts anderes übrig, als alles irgendwie doch mit Humor zu nehmen. Seine Eltern sind, um es positiv zu formulieren, alternativ. Sein Vater ist ein umweltbewusster, relaxter Typ, seine Mutter eine ehemalige "Alles"-Aktivistin und Feministin. Während sein Vater einigermaßen angepasst ist, kommt in seiner Mutter immer wieder die Rebellin hoch. Und wie das bei Jugendlichen so ist, ist Edvard das natürlich peinlich. Allerdings wären ihm auch die langweiligen Eltern seiner Freunde Ratte und Piesel peinlich. "Eltern eben..." Umso schlimmer ist natürlich, dass sie ihn auf einen Biobauernhof schleppen, dort eine Woche lang vegetarisch ernähren wollen und, ganz schlimm, ständig versuchen, intime Gespräche zum Thema Sexualität mit ihm zu führen. Diese Teile fand ich zwar teilweise übertrieben, aber auch so, so lustig.

Natürlich darf bei so einem Buch auch "die Traumfrau" nicht fehlen. Hier in Form von Constanze. Und wie es sich für deren Rolle gehört, ist sie natürlich wahnsinnig beliebt und wahnsinnig hübsch und, klar, hat mal so gar kein Interesse an Edvard. Genau genommen ignoriert sie ihn komplett und zwingt Edvard somit, sich eine total coole neue Identität bei Facebook anzulegen. Als der amerikanische Austauschschüler Jason wird er sogar dort als Freund von ihr akzeptiert und bekommt so mit, was sie den lieben langen Tag so macht. Nur dumm, dass er das nicht ewig so durchziehen kann und irgendwann Jason "loswerden" muss... Wie es nunmal so ist, möchte man selbst am liebsten Constanze loswerden. Wie ich auch in dem Buch kommentiert habe, werde ich den Namen wohl nie mehr hören wollen. Aber das ist ja auch gut so, denn genau dafür gibt es Rollen wie Constanze oder auch Henk, ihr männliches Gegenstück.

Bis auf diese beiden fand ich aber alle Charaktere liebenswert, allen voran natürlich Edvards tollen Nachbarn, Herrn Tannenbaum. Der stellt sich als wahres Schätzchen hinaus und ist in dem Buch quasi der Charakter, in dem sich alle so ein bißchen täuschen.

Da das Buch wie ein Blog verfasst ist, konnten sich die 192 Seiten sehr flüssig lesen lassen. Hätte ich nicht zwischendurch kommentiert, hätte ich es wohl in einem Tag ausgelesen. Es gibt mal lange, mal kurze Einträge, wie es eben bei einem Blog so ist. Natürlich bekommt man dadurch auch nur Edvards Sicht der Dinge zu lesen, aber ich persönlich fand das nicht schlimm. Denn die Stärke des Buches liegt meiner Meinung darin, dass die Autorin die Gedanken eines Jugendlichen so gut auffängt und ausdrückt. Da gehört es dazu, dass Dinge falsch interpretiert und dramatisiert werden und genau das macht ja vieles hier auch so lustig.

Schwach fand ich das Buch in der Mitte. Trotz der wenigen Seiten gibt es eine ganze Menge Baustellen in der Geschichte, und trotzdem tut sich über mehrere Dutzend Seiten hinweg sehr wenig. Erst zum Ende hin wird es dann wieder spannend und die Geschichte entwickelt sich recht rasant. Da musste ich mich dann wirklich zwingen noch weiter zu lesen und das hat leider den Gesamteindruck des Buches sehr getrübt.

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