Montag, 31. Oktober 2011

The Angel's Game von Carlos Ruiz Zafón

Zum Inhalt: David Martín schlägt sich als Autor durch. Er liebt das Schreiben, kommt aber nie wirklich dazu, diese Leidenschaft auszuleben. Stattdessen schreibt er für immer wieder neue Auftraggeber Geschichten, nur um davon leben zu können. Die einzige Veröffentlichung, bei welcher er wirklich mit Leib und Seele dabei war, floppt komplett und der einzige, der an sein Talent zu glauben scheint, ist ein zunächst anonymer Fan. Dieser entpuppt sich als reich und machtvoll und macht David ein unwiderstehliches Angebot. Doch auch hier bekommt er wieder einen Auftrag, an welchen er sich zu halten hat - und diesmal stellt dieser Auftrag auch seine eigenen Moralvorstellungen auf die Probe. Zugleich geschehen seltsame Dinge in Davids Leben, welche alle irgendwie zusammen zu hängen scheinen.

Meine Meinung: Ich kann kaum zählen, wie oft ich Positives über Carlos Ruiz Zafón gehört habe. Immer wieder taucht er in Listen von Lieblingsautoren auf. Und das nach relativ wenig Veröffentlichungen. Mit einer Bibliografie, welche gerade einmal fünf Veröffentlichungen umfasst, ähneln die Lobpreisungen, die ich bisher gehört habe, denen, welche sich sonst auf die "alten Meister" beziehen.

Bisher hatte mich allerdings keines seiner Bücher inhaltlich so sehr angesprochen, dass ich es schnellstmöglich hätte lesen wollen. Nicht so bei "The Angel's Game". Da ich selbst gerne schreibe und natürlich wie jeder, der auch nur einen Satz in seinem Leben geschrieben hat, davon träume, damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen, konnte ich mich in die in der Inhaltsangabe beschriebene Geschichte gleich reindenken. Vielleicht habe ich mir auch deshalb einfach was ganz anderes (zuviel?) von dem Buch versprochen. Und konnte schließlich nur enttäuscht werden.

Tatsächlich habe ich mich mehr schlecht als recht durch die zweite Hälfte gequält. Es passiert einfach zu viel, es gibt zu viele Nebenhandlungen. Anfangs stürzt man sich mit großen Interesse in diese hinein, aber dann scheint sich keine wirklich zu entwickeln oder von großer Relevanz für den Haupthandlungsstrang zu sein. Das Buch bietet wirklich eine riesige Menge an Potenzial und fantastischer Ideen. So gibt es z.B. eine Art "Bücherfriedhof", ein riesiges Kellergewölbe, in welches jeder Eingeweihte ein seiner Meinung nach wertvolles Buch zur Aufbewahrung und Rettung bringen darf, solang er im Gegenzug ein anderes mitnimmt und schwört, für immer dafür zu sorgen, dass dieses Exemplar nicht verloren geht oder vernichtet wird. Dies ist nur ein Beispiel für die vielen wunderbaren Ideen, welche Ruiz Zafón hier erwähnt. Aber leider werden viele davon auch wirklich nur erwähnt bzw. haben keine besonders große Auswirkung auf den Rest der Geschichte. Stattdessen wird der Leser quasi erschlagen von der Fülle dieser Ideen. Hier hätte ich persönlich es besser gefunden, weniger davon einzubringen, ihnen dafür aber mehr Bedeutung beizumessen.

Der Schreibstil hat mich oft sehr an Anne Rice erinnert. Auch bei ihr mochte ich die Geschichten immer sehr und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht, fand eigentlich jedes Buch für sich wunderbar - und quälte mich doch meist durch. Denn immer, wenn man gerade so richtig schön im Lesefluss ist und es richtig spannend wird, wird die Handlung wieder durch langwierige Abhandlungen über Recht und Unrecht, Moral und Sünde, Leben und Tod, usw. unterbrochen. Stellenweise ist das gut und wichtig, denn die moralische Zwickmühle, in der David steckt und die damit verbundenen Unstimmigkeiten zwischen ihm und seinem Auftraggeber sind der Hauptbestandteil der Geschichte. Doch irgendwann wollte ich einfach nicht mehr weiterlesen und habe die langen Dialoge (und oft auch Monologe) nur überflogen. Stellenweise kommt es innerhalb weniger Tage zu mehreren Treffen zwischen David und seinem Auftraggeber und bei jedem kommt es zu solch langen (Streit-)Gesprächen, sodass dazwischen keine zehn Seiten Handlung liegen. Das hat zumindest mir den Lesespaß ordentlich vermiest.

Die Charaktere hingegen finde ich ausnahmslos auf ihre Weise interessant. Nur leider gibt es auch hier zu viele von ihnen, welche letztendlich dafür sorgen, dass auch hier alles etwas überladen wirkt. Dennoch hat jeder für sich eine Auswirkung auf die Geschichte und David und, wie gesagt, ich mochte sie alle oder fand sie zumindest faszinierend, also kann ich darüber noch einmal hinwegsehen.

Da die Geschichte an sich mir trotz des zähen Erzählstils sehr gefallen hat, kann ich immerhin noch drei Kittens vergeben. Ich glaube, wäre sie von einem anderen Autor erzählt worden oder hätte man gute 100 Seiten an Dialogen und Monologen gestrichen, wäre es ein glattes 5 Kittens-Buch geworden.

Bewertung:


Das war übrigens mein einziges Buch zum Themenlesen im Oktober. Gerade eben noch geschafft. Puh! :)

Samstag, 29. Oktober 2011

Neue Bücher #5

Ich stelle fest, dass ich, ohne es geplant zu haben, meine Neue Bücher-Posts ziemlich genau im Monatsrhythmus gepostet habe. Ich weiß zwar noch nicht, ob ich das jetzt zu einer Regel machen möchte, aber nichtsdestotrotz wird es mal wieder Zeit, dass ich euch ein paar neue Mitbewohner vorstelle.


Zuerst zu den auf dem (diesmal zugegeben qualitativ schlechten) Bild zu findenden Büchern:

"Der Kinderdieb" von Brom
Das war wieder mal ein Tipp von meiner Freundin, die mich mittlerweile schon zu einigen Bücherkäufen oder Wunschzettelneuzugängen inspiriert hat. Obwohl ich da auch auf diversen Blogs durchaus durchwachsene Rezensionen gelesen habe. Ich freue mich jedenfalls schon auf "die dunkle Seite Peter Pans".

"The Tokyo Diaries" von David Schumann
Dieses Buch habe ich auf der Buchmesse gefunden. Wie auch viele andere. Wie bereits erwähnt, durfte ich da ja keine Bücher kaufen. Was zumindest für meinen Geldbeutel wieder eine gute Sache war. Hätte ich das gedurft...ohje! So habe ich später zu Hause nochmal aussortiert, was noch warten kann und was ich jetzt gleich brauche. "The Tokyo Diaries" gehörte zur letzteren Kategorie. Ich mag ja solche Reise- / Auswanderergeschichten sehr gerne. Hierbei war nicht nur Asien Neuland für mich, sondern auch der Autor. Normalerweise liest man solche Bücher ja von Auslandskorrespondenten, Studenten, etc., häufig leider solchen, die ihrem eigenen schlechten Ruf der "trockenen Bildungselite" gerecht werden. Von Schumanns Roman erwarte ich mir daher einen lockeren Erzählstil und auch mal den ein oder anderen skurrilen Moment. Beim Anlesen wurde ich bis jetzt auch nicht enttäuscht.

"Mord ist kein Kinderspiel (Flavia de Luce 09)" von Alan Bradley
Ich denke, dazu habe ich in meiner Rezi schon genug geschrieben. ;)

"Destined (House of Night 09)" von P.C. und Kristin Cast
Dass ich dieses Buch hier überhaupt aufführen darf, überrascht mich selbst. Ich komme ja von einer Buchreihe nicht los, wenn ich einmal angefangen habe und sie mich nicht gänzlich langweilt. Also ist immer gleich die nächste Taschenbuchversion vom Folgeteil bei Amazon vorbestellt. Der neunte Teil sollte allerdings laut Amazon Anfang Dezember bei mir eintreffen. Tja, jetzt liegt er schon seit letzer Woche bei mir. Sachen gibt's...

"Schneewittchen muss sterben (Goldedition)" von Nele Neuhaus
Ich hab sie endlich!!! So richtig dran geglaubt hatte ich ja selbst nicht mehr. Ich hatte befürchtet, dass es die goldene Version vielleicht nur auf der Buchmesse gab und habe mich auch nicht getraut, den Verlag anzuschreiben, weil ich mich vor der Antwort fürchtete. Tja, heute war ich auch wieder etwas enttäuscht, als ich auf dem Krimitisch nur wieder die langweilige blaue Version fand. Lustlos habe ich dann doch nochmal das Regal gescannt und tadaaaa, da war sie. Gleich 2x! Eine musste dann sofort mit. Jaja, ich weiß...das Cover ist doch egal, usw. Aber sie glänzt und glitzert so toll und das Buch war eh auf meiner Wunschliste. Warum dann nicht die schönere (übrigens preislich gleiche) Version kaufen?

Und dann ist da noch eins, was nicht auf dem Bild ist, weil es bei meiner Mama im Regal steht:

"Wo Elfen noch helfen" von Andrea Walter
Island war ja Gastland der Buchmesse. Und natürlich haben sich auf meiner Wunschliste auch ein paar isländische Autoren angesammelt. Aber um mich dem Land literarisch anzunähern, möchte ich auch hier mit einer deutschen Autorin anfangen, die ihre Erfahrungen schildert und mir so hoffentlich Island näher bringt. Beim Anlesen der ersten 2-3 Seiten waren sowohl meine Mom und ich begeistert und trauerten dem Buch auch noch das ganze Wochenende nach, weil wir beide es gern im Bus auf dem Rückweg schon gelesen hätten.

Freitag, 28. Oktober 2011

Themenlesen November 2011

Huch, der Oktober ist schon wieder fast um und ich weiß gar nicht, ob ich es überhaupt schaffen werde, mein erstes Themenbuch für diesen Monat zu beenden. Irgendwie verging die Zeit wie im Flug.

Und schon gibt es ein neues Thema für den nächsten Monat. Diesmal kommt es von buecherelfe auf Lovelybooks. Sie hat sich das Thema "Zeitangaben" ausgedacht, also alles, was einen Zeitpunkt, -raum, etc. beschreibt.

Trotz meines wieder gewachsenen SuB's von 28 habe ich diesmal keine fette Ausbeute, sondern nur zwei Bücher, die passen:

"The Year of the Flood" von Magaret Atwood
"One Moment, One Morning" von Elizabeth Gilbert

Beide sind schon recht lang Bewohner meines Bücherregals und haben es daher verdient, endlich an die Reihe zu kommen. Grob passt jedoch auch immer noch "Lycidas", das ja zumindest der Trilogie der "Uralten Metropole" angehört. Dieses werde ich nun endlich auch versuchen zu beenden. Da ich nicht weiß, wie es im November mit meiner Leselust aussieht und zu wieviel ich kommen werde, nehme ich mir auch erstmal nur vor, eines der beiden anderen zu lesen und eventuell "Lycidas" endlich zu beenden. Immerhin habe ich ja immer noch die Könige von Colorado vor mir, welches ich auch endlich lesen möchte


Mittwoch, 26. Oktober 2011

Flavia de Luce 02 - Mord ist kein Kinderspiel von Alan Bradley

Ich geb's ungern zu, aber wenn ich mir so die Rezensionen in den letzten Wochen anschaue, kann ich mich eigentlich nur schämen. Denn es gibt gar keine. Ich hab' noch nicht mal eine gute Entschuldigung parat. Irgendwie kam ich nicht so recht voran und dann habe ich auch noch Bücher unterbrochen, um andere anzufangen.

Auf gar keinen Fall aufschieben konnte ich dabei den zweiten Teil der Flavia de Luce-Reihe von Alan Bradley. Es war schon schlimm genug, dass ich mich zwinge, die Bücher nicht auf Englisch und nicht im gebundenen Format zu lesen. Ersteres, weil ich nunmal auf Deutsch damit angefangen habe, letzteres, weil ich mich sonst tot ärgere. Wenn ich die Wahl habe, greife ich immer zum Taschenbuch. Aber nun war es endlich soweit und ich konnte wieder Flavia und ihrer herrlichen britisch-trockenen Art folgen.

Zum Inhalt: Auch im zweiten Teil kommt es im beschaulichen englischen Dörfchen Bishop's Lacey zu einem grausamen Mord, mit dessen Aufklärung die kleine Polizeibehörde vor Ort überfordert scheint. Der Puppenspieler Rupert Porson wird quasi live vor seinem Publikum auf der Bühne ermordet und zunächst scheint niemand so richtig ein Motiv zu haben. Doch auch hier deckt Flavia wieder mit ihrem messerscharfen Verstand die Hintergründe auf.

Meine Meinung: Ich mag eigentlich solche platten Sprüche nicht, aber über die Flavia de Luce-Reihe kann sogar ich getrost sagen, dass sie mir ein Mordsvergnügen bereiten. Flavia ist herrlich trocken und nüchtern und stellenweise wirklich makaber. Besonders für ein noch nicht einmal elfjähriges Mädchen. Ihre Hobbies bestehen hauptsächlich aus Giftmischen und -mord. Überhaupt findet sie alles super, was mit Chemie zu tun hat - und das ist eigentlich alles. Wenn es dabei auch noch um Mord und sonstige Grausamkeiten geht, ist sie sofort dabei. Und das mit einem geradezu morbiden Interesse. Trotzdem schließt man sie gleich ins Herz, denn man erfährt auch immer etwas über die Hintergründe. Sie wohnt mit ihrem Vater - ein passionierter Philatelist - und ihren beiden Schwestern - zwei echte Zicken - auf Buckshaw, einem Anwesen in Bishop's Lacey, welches sie allerdings aufgrund der schwachen Finanzlage ihres Vaters ständig zu verlieren drohen. Ihre Mutter ist gestorben, als sie noch klein war, ihr Vater hat eigentlich nie Zeit für seine Kinder und ihre Schwestern sind sowieso der reine Horror und ziehen sie ständig damit auf, dass sie der Grund für den Tod ihrer Mutter war. Da ist es wohl kein Wunder, wenn ein Mädchen...naja, sagen wir mal etwas zynisch wird. Alan Bradley findet da allerdings genau den richtigen Mittelweg, sodass man Flavia als sehr liebenswert empfindet trotz ihrer seltsamen Hobbies, aber auch nicht in Mitleid für sie versinkt. Denn das hat sie eigentlich gar nicht nötig.

Aber nicht nur die kleine Protagonistin und ihre seltsame Familie bereiten einem hier Freude. Denn Bishop's Lacey hat eine ganze Menge recht skurriler Charaktere zu bieten, die alle ein Teil des Puzzles zu besitzen scheinen, welches Flavia langsam zusammenfügen muss, um auch diesen Fall zu lösen. Dabei fast es an einer Stelle einer der Polizeibeamten sehr gut zusammen. Als der Inspektor ihn fragt, warum er und seine Kollegen nicht zu diesem Schluss kamen, antwortet er: "Weil wir nicht Miss de Luce sind!" Denn Flavia versteht es wunderbar, sich in die Herzen ihrer Nachbarn und Bekannten zu reden und so erzählen sie ihr quasi nebenbei Dinge, die die kleine Detektivin bei der Aufklärung des Mordes sehr gut gebrauchen kann.

Insgesamt war mir im zweiten Teil der Vorspann einen Tick zu lang. Obwohl das Buch an sich mit 350 Seiten gar nicht so dick ist, dauerte es für mich schon sehr lang, bis überhaupt ein Mord geschah. Zwar könnte ich wahrscheinlich auch ein komplett ereignisloses Tagebuch von Flavia lesen und mich köstlich amüsieren, aber wenn man ein Buch dieser Reihe liest - besonders bei DEM Titel -, weiß man ja, dass es früher oder später einen Mord geben wird und dadurch wartet man natürlich schon fast ungeduldig darauf. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass man am Ende etwas mehr über das Schicksal von Nialla, Ruperts Gehilfin, erfährt. Die Aufklärung des Mordes an sich ist wieder richtig schön spannend und skurril. Natürlich wirkt es bei solchen Krimiserien immer etwas verwunderlich, was plötzlich so alles in so einem kleinen Dorf wie Bishop's Lacey vor sich geht. Gleich zwei Morde in so kurzer Zeit und die ganzen Zusammenhänge, die sich bei deren Aufklärungen ergeben, sind natürlich auch sehr große Zufälle. Aber von so etwas leben ja auch gerade englische Krimis. Klar könnte man hier die Handlung auch in größere Städte wie London, Manchester oder Birmingham verlegen. Aber dann gehen auch wieder so herrliche Charaktere wie Mrs Mullet, die geschwätzige Haushälterin der de Luces, oder Miss Cool, die ein Postamt mit Süßigkeitengeschäft betreibt, verloren. Solche britischen Originale findet man nämlich eigentlich nur noch in kleineren Städtchen. Auch zu Flavias Zeit schon, denn die Serie spielt sich kurz nach dem zweiten Weltkrieg ab, in diesem Fall 1950. In diesem Fall kann ich also wirklich nur sagen, dass diese Zufälle mir zwar auffallen, aber mich nicht stören.

Ich kann nur sagen, dass mich der zweite Teil, trotz ein paar Schwächen, genau so begeistert hat wie der erste. Jetzt kann ich es kaum erwarten, den nächsten in die Finger zu bekommen!

Bewertung:

Sonntag, 16. Oktober 2011

Buchmesse 2011

Gestern war es dann auch endlich soweit: Pünktlich um 7:30 Uhr ging es ab mit dem Bus der Mayerschen zur Buchmesse in Frankfurt. Das hieß für mich übrigens, dass mein Wecker um 5:00 Uhr klingelte. *gähn*

Vorab mal ein paar Worte zu der Veranstaltung der Reise, denn ich denke, bedingt durch den günstigen Preis könnte das den ein oder anderen aus Ruhrpott und Umgebung auch nächstes Jahr ansprechen. Ich werde mir überlegen, ob mir das gesparte Geld die Aktion nächstes Jahr noch einmal wert ist oder ob ich dann lieber gleich selbst mit dem Auto anreise. Die Anreise und auch die Organisation vor Ort war nämlich so chaotisch, dass es richtig stressig wurde. Die Reiseleitung wurde von einer Dame durchgeführt, die komplett überfordert schien und anscheinend gar keinen Plan von irgendetwas hatte. Ihr fehlten nötige Details wie Adressen, Ansprechpartner, etc. und sie schien sich auch vorab nicht vorbereitet zu haben. So wollte sie uns vorab ein paar Tipps geben, wo wir was finden konnten, hatte aber anscheinend vorher nicht einen Blick auf den Hallenplan geworfen. Und so stotterte sie sich durch die Ansage und gab uns letztendlich nur die Infos, die wir auf dem Plan auch selbst hätten lesen können. Der Busfahrer...ja, sicherlich 30 Jahre in dem Job hatten ihn anscheinend trotzdem noch nie nach Frankfurt und erst recht nicht zur Messe verschlagen und so fuhr er zwar mehrfach am Messegelände vorbei, konnte aber nicht den Busparkplatz finden. Nachdem wir dank mit Sicherheit falsch eingestelltem Navi durch mehrere kleine Straßen geschleift waren und letztendlich den Fahrer eines Sightseeingbusses verzweifelt um Hilfe gebeten hatten, warf er uns schließlich in der Nähe des Eingangs mit etwa einer Stunde Verspätung raus und wir gingen zu Fuß zur Messe. Für 11 Uhr war ein Termin mit einem Herrn vom KiWi-Verlag geplant, dass wir verpasst hatten. Wir kapselten uns dann auch ziemlich schnell von der Gruppe ab. Zwar erfuhren wir später, dass der Termin doch noch stattfand, aber es muss so enttäuschend gewesen sein, dass wir wohl nichts verpasst haben. Bei der Rückfahrt verlor die Reiseleitung dann noch den Überblick über Teilnehmerzahl und Anwesenheit und so war auch die Abfahrt verspätet und chaotisch. Unschön!

Die Messe an sich war aber wirklich toll. Wenn auch der sinnlose Verkaufsverbot am Samstag enttäuschend war. So glühte wenigstens keine Kreditkarte und wir mussten nicht kiloweise Bücher schleppen. Dafür wuchs meine Wunschliste ganz schön. Die Stände der großen Verlage waren zum Teil auch richtig super gestaltet und man hatte das Gefühl, durch eine gemütliche Buchhandlung zu stöbern. Etwas doof fand ich solche Stände, bei denen die Sitzmöglichkeiten die Regale verstellten. So konnte ich einige Bücher nicht anlesen, weil ich irgendwann keine Lust mehr hatte, lesende Leute zu verscheuchen oder darum zu bitten, mir ein Buch über mehrere Köpfe hinweg zu reichen. Naja, Titel gemerkt und dann später bei Amazon recherchieren.

Wirklich geärgert hat mich das Verkaufsverbot bei "Schneewittchen muss sterben" von Nele Neuhaus. Davon hatten sie eine Goldedition mit goldenen Seiten und Cover. Das hätte ich so gern mitgenommen! Aber beim Scan des Barcodes fand Amazon nur die normale Version. Jetzt hoffe ich, dass ich die goldene Ausgabe später in der Mayerschen oder bei Thalia finde.

Etwas enttäuscht war ich auch von mir selbst, weil ich es glatt vergessen habe, die Islandausstellung zu besuchen. Darauf hatte ich mich so gefreut und es dann doch vergessen. Hauptsächlich deshalb, weil diese in dem Audiforum in der Mitte stattfand und nicht in der Halle. So gingen wir von Halle zu Halle und hatten immer im Hinterkopf, dass wir noch "nach Island" müssen und haben es dann doch vergessen. Einmal waren wir auf dem Weg dahin, gingen durch eine Tür, über der auch das Banner mit der Islandausstellung hing, fanden uns dann aber in der Mangaecke wieder. Wir wollten schon wieder gehen, aber dann war es doch so faszinierend, die ganzen Kostüme und Accessoires und die verkleideten Kids zu sehen, dass wir uns doch noch umschauten und darüber schon wieder Island vergaßen. Nächstes Jahr darf mir das aber nicht passieren. Neuseeland interessiert mich jetzt wirklich, wirklich, wirklich!

Insgesamt hat es sich also wirklich gelohnt und für "mein erstes Mal" war es auch gar nicht mal sooo chaotisch. Für nächstes Jahr muss ich mir nur merken, dass ich nach Ausstellern und nicht Veranstaltungen gehe. Die finden eh häufig anders als geplant statt und man weiß eh nie, was man zu erwarten hat und dann kann man besser die Aussteller abklappern und schauen, was es da gerade Schönes gibt.