Montag, 28. November 2011

A Cat Called Norton von Peter Gethers

Zum Inhalt: Peter mag Hunde und hat auch schon genaue Vorstellungen davon, was für einen er haben möchte, wie dieser heißen soll und wie sich das Leben mit dem besten Freund des Menschen so gestalten soll. Katzen dagegen hasst er abgrundtief. Bis seine Freundin in plötzlich vor vollendete Tatsachen stellt: Er ist ab sofort Ziehvater, bester Freund und Mitbewohner von Norton, einem kleinen Scottish Fold-Kater. Der ist nicht nur durch seine exotische Rasse (diese zeichnet sich durch die eingerollten Öhrchen aus) irgendwie "anders" und so überrascht es eigentlich niemanden, dass Peter quasi über Nacht zum "crazy cat gentleman" wird.

Meine Meinung: Schon beim Cover wollte ich ja quasi dahinschmelzen. Und auch schriftlich stellt sich Norton genau so niedlich dar. Dabei habe ich aber festgestellt, dass das Lesevergnügen hier tatsächlich der Anschaffung eines Kätzchens gleicht. Anfangs ist alles süß und toll und man sucht erst gar nicht nach dem Haken. So nach und nach kommt dann aber doch die Realität ins Spiel. Als Katzenbesitzer sind das dann zerkratzte Möbel, bei Norton ist das die Frage, wie viele der erzählten Geschichten tatsächlich wahr sind. Oder hat Peter Gethers da doch einige Sachen ein wenig sehr ausgeschmückt?

Grundsätzlich ist natürlich auch hier wieder offensichtlich, dass der Autor seine Katze als Vorwand nutzt, um ein wenig autobiografisch zu schreiben. In dem Fall ginge das auch kaum anders, denn wo er ist, ist auch Norton. Ja, tatsächlich bereist der Kater sogar die Welt mit ihm, und das per Auto, Fähre, Flugzeug. Und das oft als richtiger Passagier, also nicht eingesperrt in einem Container. Er begleitet ihn auch in Restaurants oder zu geschäftlichen Anlässen. Somit ist Nortons Geschichte natürlich auch seine eigene. Als Katzenbesitzer kommt man da natürlich in Versuchung. Er beschreibt zwar auch einzelne Probleme, die er z.B. bei der Buchung von Hotelzimmern hat. Nicht jedes Hotel ist begeistert von vierbeinigen Gästen. Grundsätzlich ist es aber überraschend unproblematisch für ihn, Norton wie einen menschlichen Freund mitzunehmen. Und darf man seinen Schilderungen glauben, ist das in Europa sogar noch einfacher, ja, die Hoteliers seien geradezu verrückt nach Haustieren in Begleitung ihrer Gäste. Das bringt mich natürlich dazu, mich zu fragen, wie es denn wohl wäre...?! Aber nein, ich bin mir sicher, dass meine zwei Miezen garantiert nicht ruhig auf ihrem Stuhl säßen, bis ich mit dem Abendessen fertig bin. Und sie folgen mir auch sicher nicht mehrere Kilometer zu Fuß zum Supermarkt. Da fangen dann auch meine Zweifel an. Dass eine Katze das mal macht, mag sein. Aber immer? Und das angeblich aus freien Stücken, ohne dass man ihr dieses Verhalten antrainiert hat? Damit würde Norton ja schon sehr gegen die eigentlich bei jeder Katze vorhandenen Instinkte gehen. Aber vielleicht bin ich ja auch nur neidisch, dass ich immer allein zum Supermarkt laufen muss...

Allerdings sollte man diese kleine Schwäche auch nicht zu ernst nehmen, denn insgesamt liest sich das Buch sehr schön und es gibt viele lustige oder rührende Momente. Daher bekommt es von mir auch vier Kittens, allerdings unter Vorbehalt. Denn diese Wertung erteile ich als Katzenliebhaber und weil ich bei vielen Stellen auch Parallelen sehe, die mich zum grinsen brachten. Wenn man vielleicht nur halb so verrückt nach den Fellnasen ist, findet man mit Sicherheit weniger Gefallen an dem Buch.

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