Montag, 24. September 2012

[Trylle Trilogy #1] "Switched" von Amanda Hocking

Zum Inhalt: An ihrem sechsten Geburtstag hat Wendy Everly knapp einen Mordversuch überlebt, ausgeübt von ihrer eigenen Mutter. Die glaubt nämlich, dass Wendy nicht ihr Kind ist und gegen ihren eigenen Sohn vertauscht wurde.

Heute ist Wendy 17 und mittlerweile glaubt auch sie, dass sie nicht in diese Familie gehört. Zwar wohnt sie nun bei ihrer Tante Maggie und ihrem Bruder Matt, die sie beide liebt und die sie auch gut behandeln, aber dennoch kann sie das Gefühl nicht abschütteln, dass sie anders ist und hier nicht hingehört. Sie sieht nicht nur anders aus als alle in ihrer Familie und hat völlig andere Charaktereigenschaften, sondern sie hat auch gemerkt, dass sie über die Fähigkeit verfügt, die Gedanken anderer zu beeinflussen. Plötzlich taucht auch noch Finn an ihrer Schule auf, der ihr genau diesen Verdacht bestätigt und sie in das eigentlich für sie bestimmte Leben zurückbringen will.

Infos zum Buch: "Switched", Pan Macmillan, Taschenbuch, 356 Seiten, 8,30 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Die Bücher der Trylle Trilogy hatte ich schon länger im Auge. Aber irgendwie hatten die Buchläden immer nur den zweiten und dritten Band auf Lager. Und dann ist es ja immer, wie es so ist: Man nimmt sich vor, es später zu bestellen und vergisst es dann doch wieder. Als ich dann kürzlich "Switched" in der Thalia sah, nahm ich es gleich mit und weil ich so gespannt war und sowieso ein neues Buch anfangen wollte, kam es auch gleich an die Reihe.

Was mich an dem Buch von Anfang an fasziniert hat war, ohne abfällig wirken zu wollen, dass es sich um Young Adult Fantasy handelt, aber keine Vampire oder Werwölfe vorkommen. Die sind meiner Meinung nach momentan einfach so ausgelutscht, dass ich die Bücher schon immer angeödet aus der Hand lege.Ohne zu viel verraten zu wollen, kann ich sagen, dass es sich hier um Trolle handelt. Wie viele Autoren es auch mit Vampiren gemacht haben, hat Amanda Hocking aber auch hier ihre eigene Vorstellung umgesetzt und bedient sich nur bei wenigen Clichés zu diesen Wesen.

Anfangs fand ich es schwer, Wendy wirklich zu mögen, weil ihre Geschichte einfach so typisch beginnt. Das Außenseiter-Mädchen, still und in sich gekehrt, ernster und verträumter als ihre Altersgenossinnen. Doch das ändert sich relativ schnell, ihr Charakter gewinnt an Tiefe und lässt sich auch besser einschätzen.Stellenweise hätte ich mir zwar gewünscht, dass die Autorin sich mehr Zeit nimmt, um Wendys Motive für ihre Handlungen zu beschreiben, weil so die ein oder andere Stelle schwer nachvollziehbar erscheint. Aber andererseits stört das auch nicht wirklich den Verlauf der Geschichte.

Im Gegenteil liest sich "Switched" sehr flüssig und spannend. Man möchte nicht nur endlich wissen, wie es weitergeht, sondern auch mehr über die Trylle lernen. Die wohnen nämlich zwar auch in einem ganz normal wirkenden Städtchen in den USA, haben aber ihre ganz eigenen Regeln und Traditionen. Gerade weil Trolle für mich komplett neue Wesen sind, war es spannend zu erfahren, was Amanda Hocking sich darunter vorstellt und wie sie es umsetzt.

Natürlich entwickelt sich zwischen Wendy und Finn auch eine kleine Liebesgeschichte. Doch die wirkt nicht zu kitschig und wird auch nicht übertrieben in den Vordergrund gedrängt.Das wäre auch gar nicht nötig, denn was Emotionen angeht, hat Wendy genug Baustellen. Sie vermisst ihre Familie, lernt neue Leute kennen, deren Rollen in ihrem Leben sie verwirren und muss sich dazu auch noch in ihre neue Identität einleben. Da spielt die Liebesgeschichte mit Finn natürlich nur eine von vielen Rollen.

Mich hat "Switched" richtig begeistert. Sicherlich hat der Schreibstil stellenweise Schwächen, was aber, denke ich, einfach auch am Alter und der Erfahrung der jungen Autorin liegt. Man merkt jedoch, dass sie sich wirklich Mühe gegeben hat, eine sehr originelle Geschichte zu erfinden, bei welcher sie auch viel Wert auf Details legt.

Was übrigens gut passt ist, dass ich aktuell die US-Serie "Once Upon a Time" (läuft aktuell auf Super RTL, ich empfehle aber, online die Originalversion zu schauen) liebe. Zwar geht es da um Märchenbuchcharaktere, aber auch die leben in einem kleinen Städtchen in den USA, haben eine strenge Anführerin und erinnern mich einfach an vielen Stellen an die Geschichte aus "Switched". So habe ich viele von ihnen vor Augen gehabt, als ich das Buch gelesen habe.

Bewertung:

1 Kommentar:

  1. Habe deinen Blog gerade entdeckt - über den Titel - wirklich gute Idee ;)

    "Once upon a time" finde ich auch eine ziemlich gelungene Serie, war am Anfang aber noch skeptisch, ob die Idee wirklich gut umgesetzt werden kann.

    Deine Rezi ist wirklich gut und das Cover ist mit den farbigen Schmetterlingen auch wirklich toll gestaltet - das muss ich mir gleich näher anschauen!

    Liebe Grüße und eine gute Nacht,
    Patricia

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