Freitag, 19. August 2011

Bitte ein Brit von Wolfgang Koydl


Zum Inhalt: Seit einiger Zeit wohnt Wolfgang Koydl nun als Auslandskorrespondent mit seiner Familie in London. Während er im ersten Teil, "Fish and Fritz", noch relativ kurz dort gelebt und die Engländer und ihr Land neu entdeckt hat, kennt er sich nun schon besser aus und beschreibt weitere Eigenarten und Skurrilitäten des Inselvölkchens.

Meine Meinung: Ich hatte ja bereits befürchtet, dass mich das Buch nicht so begeistern würde. Bereits den ersten Teil fand ich eher so mittelmäßig und habe "Bitte ein Brit" daher auch eher der Vollständigkeit halber gelesen. Koydls Schreibstil sagt mir einfach so gar nicht zu. Er ist zwar stellenweise lustig und, da ich selbst oft und gern in England bin, konnte ich auch oft nicken und grinsen. Aber irgendwie klingt alles auch sehr hölzern. Man merkt, dass er in seinem Beruf doch eher ernste oder trockene Berichte für seine Zeitung schreibt. So ist der fließende Schreibstil eines humoristischen Romans ihm anscheinend fremd und vieles wirkt gekünzelt.

Hatte "Fish and Fritz" wenigstens noch eine Geschichte als Basis, welche die Handlung immer wieder voran trieb, geht diese hier völlig unter. Sie ist zwar vorhanden, denn Koydl muss für seinen Chefredakteur ein Interview mit dem Premierminister organisieren, jedoch führt das lediglich dazu, dass die einzelnen breiten Ausführungen englischer Eigenarten davon unterbrochen werden, dass Koydl von seiner Arbeit als Auslandskorrespondent erzählt, es gibt also eigentlich keine Handlung, die in irgendeiner Weise Spannung aufbaut. Außerdem ist dieser "Handlungsstrang" auch noch quasi eine Wiederholung. Im ersten Teil sollte Koydl es irgendwie schaffen, an die Queen ranzukommen, nun ist es der Premierminister.

Sonst hat sich nicht viel geändert. Auch hier erzählt Koydl wieder von vielen Eigenarten der Briten, welche sich allerdings auch häufig bei Vorurteilen bedienen und welche ich in vielen Fällen so nicht bestätigen kann, obwohl ich selbst recht viele Engländer kenne. Zwischendurch finden sich aber auch wirklich interessante Infos und Fakten, welche mir noch gar nicht bekannt waren. Dafür gibt es dann auch die zwei Kittens. Aber trotzdem ist das Buch (wieder mal) eine Enttäuschung, denn wenn ich ein Buch mit interessanten Fakten über England lesen möchte, greife ich sicherlich nicht zu einem, welches Humor und Unterhaltung verspricht. Schade.

Bewertung:

Das war übrigens mein zweites Buch für das Themenlesen im August. Jetzt lese ich erstmal was anderes, aber vielleicht kommt noch ein drittes.

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