Montag, 16. Juli 2012

[Fifty Shades of Grey] Addicted to Mr. Grey

Nein, das hier soll jetzt erst einmal keine Review sein, sondern mehr eine leicht beschämende Zusammenfassung meines Wochenendes.

Bereits Mitte letzter Woche wurde ich plötzlich von meiner Neugier übermannt. Ich kam sehr gut voran mit meinem Lesepensum für diesen Monat und habe nur noch 1,5 Bücher davon zu lesen. Immer wieder schweifte mein Blick Richtung Kindle und Amazon, speziell zur Produktseite von "Fifty Shades of Grey". Fast stündlich tauchte das Buch auch in irgendwelchen Empfehlungen oder auf Lovelybooks auf. Und dann, ganz plötzlich, habe ich einfach beschlossen, es zu tun. Bevor ich mich selbst wieder daran hindern konnte, griff ich zum Kindle und kaufte, ohne Leseprobe oder Blick in die dortigen Rezensionen, den ersten Teil. Zack, war er auf meinem Kindle.

Wie es der Zufall so wollte kam ich dann aber doch nicht zum Lesen. Zwar habe ich mich vor ein paar Wochen endlich dazu durchringen können, eine Mitgliedschaft bei McFit abzuschließen und komme da auf den Liegerädern auch gut zum lesen, wenn ich allein trainiere, aber den Kindle will ich dann doch lieber nicht dahin mitnehmen. Und sonst hatte ich einfach kaum Zeit Ende letzter Woche. So kam es dazu, dass ich erst Freitag Abend richtig lesen konnte. Aber dann ging's los! Zuerst habe ich noch wenig gelesen, noch so ein halbes Stündchen im Bett. Zwar konnte ich kaum aufhören, aber da ich gegen meine Kopfschmerzen starke Tabletten genommen hatte, fielen mir bald die Augen zu. Um zwei bin ich trotzdem wieder aufgewacht und wollte "nur kurz ein paar Seiten lesen, um wieder einzuschlafen" - und wurde meinem Gefühl nach schon kurz darauf durch singende Vögel und Sonnenlicht darauf hingewiesen, dass es urplötzlich sechs Uhr morgens war und ich nur die paar Stündchen Schlaf bekommen hatte. Widerwillig legte ich den Kindle weg und schlief noch ein Ründchen.

Gegen Mittag fielen dann sowieso meine Pläne für den Samstag aus verschiedenen Gründen ins Wasser, und so tummelte ich mich fast den ganzen Tag im Bett mit Mr. Grey, nur unterbrochen durch Zwangspausen, um doch mal was zu essen und meine Miezen zu füttern.

Die Nacht von Samstag auf Sonntag verlief ähnlich und zum Glück habe ich am frühen Sonntag Vormittag das erste Buch beendet, sonst wäre ich wohl komplett verschütt gegangen und meine Freundin würde noch heute bei McFit vor der Tür auf mich warten. Kurz bevor ich los musste habe ich mir aber noch schnell "neuen Stoff" besorgt und virtuell den zweiten Teil auf meinem treuen Kindle gezogen. Fast wäre ich doch noch versackt, weil meine Finger, die Verräter, den Titel auch gleich antippten und ich fast schon wieder in die Welt von Ana und Christian abzudriften drohte. Mit Mühe und Not riss ich mich los und schleppte meinen müden, suchtgeplagten Kadaver ins Fitnessstudio. Auch da konnte ich kaum an irgendwas anderes denken, schwallte meine Freundin unendlich zu (bei ihr kann ich das, ohne schief angeschaut zu werden, auch bei dem Buch und dem Thema!), und zwang mich schließlich dazu, doch ein paar Minuten auf dem verhassten Crosstrainer zu leiden, um mich selbst für meine Süchtelei zu bestrafen. Tja, aber brachte ja alles nichts, denn schon abends im Bett fiel ich "Fifity Shades" wieder zum Opfer. Irgendwann gegen zwei Uhr morgens wurde mir bewusst, dass es Montag ist und ich irgendwann möglichst vor der Arbeit noch etwas Schlaf abbekommen sollte. Also riss ich mich wieder mit einem fast schmerzhaften Stöhnen vom Kindle los, nur um dann doch noch eine halbe Stunde lang in der Dunkelheit immer wieder schmachtend zum Nachttisch zu schielen.

Tja, was soll ich sagen? Ich möchte, bevor ich die Trilogie nicht beendet habe, keine Rezension schreiben, weil mir jetzt schon bewusst ist, dass dieser Bücher zusammenhängen und eigentlich ein großes Ganzes bilden. Zwar habe ich jetzt schon von vielen gehört, dass sie schon nach der Hälfte des zweiten Buches gelangweilt waren, aber davon lasse ich mir gerade nicht den Spaß vermiesen. Ich habe das Gefühl, auch einen gewissen persönlichen Bezug zu den Büchern gefunden zu haben, weshalb es auch ein kann, dass ich, völlig verblendet, jedes Wort sabbernd in mich aufnehme und als Offenbahrung betrachte. Wir werden sehen. Bisher kann ich nicht behaupten, dass ich in irgendeiner Weise ein Abflachen meiner aktuellen Besessenheit feststellen könnte.

Natürlich ist "Fifty Shades" in vielfacher Hinsicht ein Cliché. Mein Gott, wir reden hier von etwas, das seinen Ursprung in "Twilight"-Fan Fiction gefunden zu haben scheint! Obwohl ich selbst ein großer Fan von Fan Fiction verschiedener Fandoms und Genres bin, ist mir völlig bewusst, dass es da nur selten ohne Clichés zugeht. Und ja, hier werden viele Tabus gebrochen, die es bisher in der Welt der General Fiction so gab. Ich muss sagen, dass die Bücher eigentlich fast ausschließlich aus Szenen und Beschreibungen bestehen, die ich so bisher eigentlich noch nicht einmal in Büchern aus der "Erotik"-Ecke gelesen habe. Alles ist sehr grafisch, die Sprache sehr...ich nenne es mal "offen". Aber hach, mir gefällt's. Und, scheiß' der Hund drauf, ich oute mich einfach mal: Ich mag die klassische Mann-Frau-Rollenverteilung. Ich mag es, wenn ein Mann ein bißchen overprotective und eifersüchtig und dominant ist. Ich mochte das schon damals bei "Twiligit" und habe nie verstanden, was so viele daran auszusetzen hatten. Auch Christian Grey ist in vielen Bereichen fast schon fanatisch, aber mir ist zu viel lieber als zu wenig. Und wenn ihr's genau wissen wollt: Dass ich das Dominante bevorzuge, zieht sich bei mir durchaus auch in alle Bereiche durch. Weshalb ich auch die Sexszenen, und -fantasien in "Fifty Shades" absolut erotisch und nachvollziehbar finde.

Kurzum: Ich habe einen neuen Literary Crush! So! Da habt ihr's nu!

Und Tatsache ist jetzt schonmal, dass mich lange kein Buch mehr so fesseln konnte (no pun intended!).

Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss mich unter meinem Schreibtisch im Büro zusammenrollen und weiterlesen!

4 Kommentare:

  1. Ach Mensch... soll ichs kaufen oder nicht? Mir geht es da, wie es dir langezeit erging. Ich weiß einfach nicht, ob ich es kaufen soll. Eigentlich lese ich solche Romane nicht, aber dieser Roman geht derzeit so durch die Medien und durch die Blogs... Es gibt so viele unterschiedliche Meinungen und eigentlich würde ich schon gerne wissen, wie ich es denn so finde!
    Ist es denn schwer auf englisch? Oder leicht zu lesen?
    LG,
    Fina

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  2. Hmm, die Entscheidung möchte ich nicht für dich treffen. Aber es ist natürlich nicht nur ein reiner Erotikroman. Ja, die Sexszenen sind heftig, die Sprache sehr derb, aber dahinter steckt auch sehr, sehr viel mehr. Man darf sich, wenn man nicht auf dieses ganze SM-Rollenspiel steht, nur trotzdem nicht davon abschrecken lassen. Wichtig ist halt, dass man sich von Anfang an klar macht, dass das Buch eben auch das beinhaltet. Ich habe so viele schlechte Rezis gelesen von Leuten, die sich dann beschwert haben, dass Christian zu dominant und die Sprache zu grafisch ist. Aber man kauft sich ja auch nicht einen Big Mac und beschwert sich nach dem Essen bei McDonald's, weil dafür eine Kuh gestorben ist. Ich glaub, wenn man sich das bewusst macht und es trotzdem lesen will, hat man eine gute Chance, das Buch zu mögen.

    Was das Englisch angeht...das kann ich immer schwer beurteilen. Englisch ist fast sowas wie meine zweite Muttersprache und ich kann nie einschätzen, ob etwas schwierig oder leicht zu lesen ist. Es beinhaltet auf jeden Fall auch einiges an Slang und Wortspiele, die man schon verstehen sollte. An sich finde ich alles, was irgendwie mit Erotik zu tun hat, im Englischen aber immer angenehmer zu lesen. Was ich da schön finde, kann mich auf Deutsch auch schon wieder völlig verzweifeln lassen.

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  3. Okay, danke für deine Ausführung! Im Prinzip hast du echt Recht! Man kann sich dann nicht beschweren, dass das Buch zu krasse Sexszenen beinhaltet, denn eigentlich weiß man das ja spätestens nach dem Hype jetzt schon!

    Was das Englisch angeht hoffe ich einfach, dass ich keine Probleme haben werde, denn WENN ich es mir kaufen SOLLTE (:D), dann auch jeden Fall in der Originalsprache. Ich hatte Englisch als Leistungskurs und lese viel auf englisch, also hoffe ich, dass es passt! Ich hatte nur Angst, dass viele Wörter aus dem Erotikbereich kommen, die ich nicht kenne, da ich mich damit ehrlich gesagt nicht so auseinandergesetzt habe, bisher :D

    Danke für deine Antwort, ich denke ich werde dem Buch eine Chance geben! :)

    LG,
    Fina

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  4. Ja, naja, es kommen natürlich schon auch ein paar Begriffe aus dem Erotikbereich vor, aber das meiste ergibt sich echt aus dem Kontext. Ich glaub nicht, dass du da große Probleme haben wirst. Und die englische Version bietet noch einen riesigen Vorteil: Bei Gefallen kann man gleich weiterlesen. Denn das erste Buch hat einen echt gemeinen Cliffhanger am Ende! *g*

    Bin jedenfalls mal auf deine Meinung gespannt!

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