Dienstag, 27. Dezember 2011

Destined (House of Night 09) von P.C. & Kristin Cast

Zur House of Night-Reihe: Die Bücher der House of Night-Reihe sind moderne Jugendbücher, welche sich mit dem Thema Vampire befassen. Sie schwimmen quasi auf der aktuellen Welle mit und man findet vieles wieder, was sich auch in ähnlichen Büchern liest. Die Protagonistin, Zoey Redbird, wird als Vampir markiert, wie viele Jugendliche in ihrem Alter. Diese kommen dann in spezielle Internate, die sogenannten Houses of Night, welche es überall auf der Welt gibt. Nur dort können sie als Fledglings (also junge Vampire) überleben und dort bekommen sie auch die entsprechende Ausbildung. Dabei spielen die Autorinnnen mal mehr, mal weniger gelungen auch mit der Realität, indem sie beispielsweise real existierende berühmte Persönlichkeiten nennen, welche auch Vampire sind. Insgesamt könnte man die House of Night-Reihe als einen Mix aus Twilight, Harry Potter und Gossip Girl beschreiben.

Zum Inhalt des aktuellen Teils: Zoey und ihre Freunde kehren nach Tulsa zurück, wo sie wieder als Schüler am Unterricht des House of Night unter Neferets Leitung teilnehmen. Auch Rephaim darf das, obwohl Dragon Lankford dagegen ist. Nachdem die Göttin Nyx ihm vergeben und sich äußerst wohlwollend gegenüber Zoey und ihren Freundin geäußert hat, kann auch Neferet sich nicht offen gegen sie stellen. So wahren beide Seiten zunächst den Schein des Friedens, doch Neferet hat bereits den nächsten Plan geschmiedet, wie sie zur Göttin wird.

Meine Meinung: Ich habe bisher noch nie etwas hier zu den HoN-Büchern geschrieben, und das aus gutem Grund. Mittlerweile quäle ich mich eigentlich nur noch durch, weil ich halt mal damit angefangen habe. Ich hatte mir den ersten Teil geholt, ohne zu wissen, dass es ein Jugendbuch ist. Und selbst wenn, hätte ich den Klappentext vermutlich ansprechend genug gefunden. Nicht zuletzt sind es ja auch immer wieder Jugendbücher, die mich faszinieren. Doch dann hat mich die Reihe ziemlich schnell angeödet. Da ich denke, dass das jetzt doch endgültig mein letzter Teil gewesen ist, kann ich ja auch endlich mal meine Meinung dazu schreiben. Mir kann ja dann irgendwann mal jemand erzählen, wie es ausging...wenn es jemals ein Ende gibt! ;)

Aber was genau ist denn so schlimm an dem Buch? Tja, zunächst einmal sind es die beiden Autorinnen, Mutter und Tochter. Beide haben einen völlig unterschiedlichen Schreibstil, was ja bei dem Altersunterschied auch nicht weiter verwundert, aber das in ein Buch zu verpacken...naja. Dazu finde ich auch noch beide Stile sehr gewöhnungsbedürftig, um es nett auszudrücken. Der Stil von P.C. Cast ist entnervend schwülstig. So stelle ich mir einen leicht erotischen Hausfrauenroman vor. Tausend Metaphern, immer in der Maxime geschrieben...furchtbar! Und Kristin Cast hat eigentlich keinen Schreibstil, denn bei ihren Teilen glaube ich ständig, dass ich wirklich einer Jugendlichen bei ihrem inneren Gedankengang zuhöre. Was ja immerhin wenigstens schonmal zur angestrebten Zielgruppe passt.

Was mich bei diesem Teil geradezu zum Würgen brachte war, dass anscheinend nicht einmal mehr jemand beim Herausgeber es über sich gebracht hat, das Buch zu lesen. Denn bei der Ausgabe, die ich habe (die oben abgebildete mit dem jungen Mann auf dem Cover - wieso gibt es eigentlich von jedem Teil gleich zu Anfang ein halbes Dutzend verschiedene?) häufen sich die Rechtschreibfehler nur so. Ich bin da weiß Gott nicht kleinlich, siehe mein Blog. Hier finden sich etliche Tippfehler, nicht korrigierte sinnlose Satzverwirrungen, weil ich beim Schreiben unterbrochen wurde, etc. Wenn es also schon MIR auffällt, dass da ein bißchen arg viel falsch ist, dann ist das für eine kommerzielle Veröffentlichung wirklich schon peinlich. Und das ging stellenweise so weit, dass der Sinn des Satzes sich einem erst nach mehrfachem Querdenken ergeben hat. Ich war so genervt, dass ich das Buch am liebsten schon nach dem ersten Kapitel zur Seite gelegt hätte. Ich hoffe nur, dass es in der anderen Ausgabe besser ist. Bisher hatte ich jedenfalls nur die Ausgaben mit den Mädels drauf und da ist mit das nie aufgefallen. Wenn ihr es euch aussuchen könnt (mir hat Amazon halt einfach diese Ausgabe geschickt), nehmt auf jeden Fall die andere.

Was mir auch erst in diesem Teil wirklich unangenehm aufgefallen ist, sind die ständigen Anspielungen auf Sachen aus dem "wahren Leben". Wie bereits erwähnt, orientiert sich die HoN-Reihe stark daran, macht Schauspieler zu Vampiren, etc. Das ist auch okay. Aber man stelle sich vor: Ein Mädchen von 16 (17?) Jahren hat gerade zum wiederholten Mal mit ihren Vampirfreunden die Welt gerettet, war irgendwie tot, aber dann doch nicht, deshalb psychisch ziemlich am Ende und hat ein paar Wochen abgeschnitten von der Welt auf einer Insel in Schottland verbracht. Und dann kommt sie wieder und kann nach all dem trotzdem genau sagen, was in den neuesten Folgen aktuell populärer TV-Serien gelaufen ist? Bin ich die Einzige, die das einfach nur noch albern findet? Vielleicht interpretiere ich da schon wieder zu viel hinein, erwarte zu viel, oder so, aber mich hat das nur noch genervt. Ich gehöre auch zu dem Typ Fernsehzuschauer, der nach einem 30 Sekunden-Werbespot zwei Stunden darüber fachsimpelt, warum das jetzt absoluter Schwachsinn war. Daher kann ich sowas in einem Buch schon gar nicht hinnehmen und es nervt mich so ungemein, dass es sogar Verleger gibt, die so etwas drucken und zum Kauf anbieten.

Tja und deshalb gibt es sogar noch ein Kitten Abzug. Sonst wäre das Buch halt doch noch ganz solide gewesen, nicht weltbewegend, aber immerhin locker zu lesen. Stellenweise bietet es immer mal wieder nette Ideen, wie z.B. Eric mit seiner neuen Aufgabe als Tracker, und wird dadurch auch noch ganz unterhaltsam. Wären die oben genannten "Grausamkeiten" nicht gewesen, hätte ich mich vielleicht sogar noch dazu hinreißen lassen, mir den 10. Teil zu holen. Aber momentan kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass ich jemals wieder eine Zeile der beiden Autorinnen lesen möchte.

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